Red Dead Redemption 2 und die Monetarisierung

#1
"Take-Two-CEO Strauss Zelnick hat sich zur Monetarisierung bei Red Dead Redemption 2 geäußert, die wohl darauf hinausläuft, dass es sehr ähnlich zu GTA 5 laufen wird.

Im Vergleich zu anderen Spielen hat GTA 5 ein recht humanes Monetarisierungsmodell des Online-Modus, für den man echtes Geld gegen GTA-Dollar tauschen kann. Abgesehen von der Anschaffung des Spiels ist alles andere kostenlos. Und das dürfte so ähnlich auch bei Red Dead Redemption laufen. Take-Two-CEO Strauss Zelnick jedenfalls lässt ausrichten, dass die Monetarisierung des Online-Modus nicht das primäre Ziel des Publishers ist.

Die Mentalität einiger Mitbewerber, Spiele direkt im Format "games as a service" zu entwerfen, möchte man nicht verfolgen. Laut Zelnick ist das auch vollkommen unnötig, denn wenn man von vornherein ein Spiel entwickelt, das die Leute mögen, kommt alles andere von alleine. "Unser Interesse ist nicht 'games as a service' oder Singleplayer, Multiplayer oder Episodenformat. Unsere Interesse ist vielmehr, die Kunden zu fesseln und sie an das Spiel zu binden, indem wir die bestmögliche Unterhaltung abliefern. Wenn wir das machen und ihnen sogar noch mehr guten Inhalt liefern, dann sollte das ganz gut laufen. Umsätze und Profite kommen dann von ganz alleine."

Zelnick kann die Strategie von "games as a service" auch nicht ganz nachvollziehen. Schließlich sei man nach wie vor in der Unterhaltungsindustrie und es würde ihn schon wundern, wenn die Kunden plötzlich keine Unterhaltung mehr wünschten. Er ist sicher, dass ein Singleplayer-Spiel nach wie vor viele Abnehmer findet, wenn der Inhalt passt. Für Red Dead Redemption 2 dürfte sich damit am bislang bekannten Rockstar-Konzept aus GTA 5 wenig ändern.

Take Two kann sich diesen Luxus wohl auch erlauben, weil die Rockstar-Produktionen in der Regel so gut sind, dass man sich keine weiteren Sorgen machen muss - insbesondere bei den Marken Grand Theft Auto und Red Dead Redemption. Planbar ist der Erfolg so aber auch nur schwer, denn dass GTA Online dermaßen einschlägt, hätte wohl nicht mal Michael Pachter vorausgesagt.

Red Dead Redemption 2 wird neben Read Dead Online aber möglicherweise auch DLCs bekommen, anders als GTA 5. Zelnick erwähnt diese jedenfalls. Vermutlich sind die tendenziell eher für den Singleplayer, aber darauf wollte man nicht um Detail eingehen. Zelnicks Hauptanliegen ist, wie man die Spieler im GTA-5-Stil lange bei der Stange hält. "


Quelle: PC Games Hardware
http://www.pcgameshardware.de/Red-D...ick-ueber-das-Monetarisierungsmodell-1260404/


---

Finde ich gut, dass nochmal etwas mehr auf das Thema eingegangen wurde, nachdem sich Zelnick vor einigen Monaten in der heißen Diskussion sich auch noch positiv zum Thema generell geäußert hatte... aber eigentlich war es vollkommen abzusehen, dass sie das Modell nahezu genauso fair weiterstricken werden und Spielern nicht das Gefühl vermitteln, das Geld aus den Taschen ziehen zu wollen... :happy:

Aber eigentlich eine gute Nachricht, dass es wieder so etwas wie "Shark-Cards" geben wird, denn das bedeutet wiederum, dass sie permanent Kaufgründe in Form von DLC liefern müssen :happy: - An Story DLC glaube ich jedoch trotz erneutet Aussage, dass sie denkbar seien weiterhin nicht... da hat GTA Online eigentlich bewiesen, dass die absolut nicht rentabel sind, wenn man ein Spiel lange am Leben erhalten möchte :happy:
 

Anzeige



Hallo JustMoe23,
schau dir doch mal diesen Guide an! Das sollte dir helfen.

matzab83

Moderator
Mitarbeiter
Hilfs-Sheriff
Gamertag (PS4)
matzab1983
Gamertag (XBOX)
matzab83
#3
Dennoch finde ich es interessant, dass man sich von dem Konzept games-as-a-service distanziert...

Denn eigentlich ist GTA: Online genau das.
Eigentlich sogar eines der ersten...

Aber wenn es wie bei GTA:O bleibt, so sehe ich das erst einmal auch nicht skeptisch.
 
#4
Nein... GTA Online ist definitv -KEIN- Spiel bei dem man tatsächlich von "games as a service" spricht ... da hast du glaube ich was falsch verstanden :happy:

Klar, wenn man es ganz genau wortwörtlich nehmen will und nur darauf auslegt, dass Entwickler nicht völlig umsonst 5 Jahre an einem Titel weiter arbeiten, dann könnte man es hinzuzählen, jedoch spricht man eher von "games as a service" in Form von harter, negativer Kritik von Abzocker-Modellen bei denen Spieler permanent dazu genötigt werden, weiter Geld auszugeben, damit sie nach einer Weile spielen noch voran kommen...

Da fällt GTA absolut nicht in die Kategorie und vom Modell wie es GTA 5 führt will sich Rockstar ganz sicher nicht distanzieren, denn so werden sie weiter ihre Brötchen verdienen, mit permanenten kostenfreien Updates, welche die Langzeit-Motivation fördern und von denen man alles ohne Geld A) erspielen kann und B) auch noch relativ bequem erspielen kann :happy:
 
Zuletzt bearbeitet:

matzab83

Moderator
Mitarbeiter
Hilfs-Sheriff
Gamertag (PS4)
matzab1983
Gamertag (XBOX)
matzab83
#5
Späte Antwort, aber besser als nie...

Nun ja, das sehe ich eben ein wenig anders.

Games as a Service besagt eigentlich, dass der Entwickler durch laufende Updates sein Produkt am Leben halten will.
Damit der Spieler, der sich das Spiel einmal gekauft hat, so lange wie möglich an das Spiel gebunden wird.

Aus eben diesem Grund sehen ja auch viele Publisher den Heiland in diesem Modell:
"Wer mein Spiel zockt, hat keine Zeit mehr für andere Spiele."

In Verruf kam das Konzept, als unfertige Spiele released wurden und die GaS-Zeit für den Feinschliff des Spieles verwendet wurde (FF15 zum Beispiel). Wenn ständig neue Inhalte zugefügt werden, wo man das Gefühl hat, dass die Zeit nicht mehr gereicht hat.
Endgültig in Verruf kam das Konzept dann aber durch die Lootbox-Thematik, als Publisher anfingen, die CashCow zu melken. Und als man den Spielen anmerkte, dass diese genau daraufhin designt wurden.

Ich bleibe bei meiner Behauptung:
GTA Online ist der Vorreiter (oder Prototyp) des Games as a Service.Durch Updates ein Produkt langfristig am Leben zu erhalten.
Dies wurde auch gut umgesetzt, gerade auch gemessen an dem, was andere Firmen abliefern.
 
#6
Wie gesagt, was den ursprünglichen Gedanken des Begriffs „Game as a Service“ angeht, hast du ja nicht unrecht und da kann sich GTA locker irgendwo einordnen, jedoch definitiv nicht als Vorreiter…

… klar liegt die eigentliche Bedeutung darin, dass die Spielindustrie für das permanente am Laufen halten des Produkt, sich dadurch auch irgendwie weiter finanzieren „muss“ bzw. es nicht Jahre lang für „lau“ tut…

Doch wie so viele Begriffe, unterliegt „Game es a Service“ einfach den Wandel der Zeit und wird mittlerweile eher im negativen Kontext verwendet, als Mechanik um Spielern regelrecht „das Geld aus der Tasche zu ziehen“ oder zumindest das Basis-Spiel dermaßen mit regelmäßigen, kostenpflichtigen Angeboten zu überhäufen, sodass es eher wie auf einem türkischen Basar zugeht….

Dabei werden den Entwicklern vieler AAA-Titel sogar Psychologen bereitgestellt, welche ganz genau Spielmechaniken und Gewinnchancen auf Loot mit kalkulieren um die Geldbeutel so richtig locker zu machen…

Ein Paradebeispiel ist da eher Destiny anstatt GTA Online, wo wöchentlich begehrte kosmetische Items angeboten werden in Form von coole Fluggeräten und Raumschiffen oder krasse speziellen Gesten… klar kann man die Währung dafür auch im Spiel zusammen grinden, aber es dauert lange und die speziellen Items aus dem Angebot sind dazu noch so dermaßen selten, sodass man besser gleich zuschlägt und mal eben ein paar Euro locker macht um es sicher in der Tasche zu haben, anstatt mit der Ungewissheit zu spielen, dass man es sonst nie erhält!

Und das System findet ja nun schon in OFFLINE-Spielen Einzug, wie z.B. in Assassins Creed, wo auch regelmäßig neue Waffen und Monturen schmackhaft gemacht werden, welche man sich im normalen Spielverlauf kaum komplett finanzieren lassen / freischalten lassen…

Ein krasseres Beispiel wäre da noch Ubisofts „For Honor“, welches sogar soweit geht (ging?) das Spieler gezielt per Matchmaking mit deutlich stärkeren Spielern zusammengeworfen wurden und nahezu genötigt waren, bessere Waffen gegen Echtgeld zu kaufen um eine Chance zu haben…. Hierbei reden wir schon von „Pay 2 Win“.

Ein weiteres bekanntes Modell im Bezug zu der negativen „Game as a Service“ – Verallgemeinerung, wären die Free 2 Play Handy Games, welche den Spieler ohne Echtgeld in die Hand zu nehmen, kaum große Züge / Fortschritte liefern…

Und genau aus diesem Grund, sprechen Entwickler und Redaktionen mittlerweile längst von „Game as a Service“ wenn es darum geht, den Spielern so richtig dreist auf zusätzliche Käufe zu drücken, ob durch Loot Boxen, irgendwelcher Boosts oder rarer kosmetischen Items…

Und genau DAS sehe ich bei GTA Online nicht so, auch wenn Rockstar durchaus weiß, dass es eine Zielgruppe gibt, welche gerne schnellstmöglich, ohne Stress und viel grinden, ALLE SOFORT haben will, welche sich dann auch mal etwas Kohle aus dem Store ziehen…

Du hast ja selber geschrieben, dass der Begriff in Verruf gelangt ist und zumindest nun eine Erweiterung der ursprünglichen Bedeutung genießt, welche immer weiter problematisch wird… Und wenn Rockstar also schreibt, dass sie sich von den „Game as a Service“ Modell distanzieren, meinen sie eben genau das, was du nicht dabei im Kopf hast, nämlich die reine Profitgier deutlich in den spürbaren Vordergrund zu rücken bzw. umgangssprachlich „Abzocke“ zu betreiben…

Und somit hat sich die Bedeutung etwa geändert, ähnlich wie bei Begriffen wie „Dezimieren“ – „Quantensprung“ oder „Platzangst“ (Begriffe die 90% der Leute falsch verwenden) :D

Aber wie kamst du eigentlich darauf, dass GTA Online der Vorreiter sei? – Mir käme da ja eher das bekannteste Produkt, was sich seit bald 15 Jahren hält, in den Kopf, nämlich „World of Warcraft“ welches immer noch monatlich bezahlt wird im ABO und jährlich erweitert werden muss, gegen extra Kohle…

Und selbst da, war vorher schon in den 90ern Ultima Online längst als Dauer ABO Modell erfolgreich… :happy:

Naja und die ganze Sache mit Mikro-Transaktionen nahm ja eigentlich mit The Elder Scrolls: Oblivion seinen Lauf, wo irgendeine goldene Rüstung für das Pferd für 0,99€ verkauft wurde mit riesigen Erfolg…

Fazit: GTA 5 macht im ursprünglichen Sinne von –Game as a Service- einen guten Job in puncto, mit gutem Beispiel voran zu gehen und zu zeigen, dass man auch mit fairen Modellen erfolgreich sein kann ohne Spieler zu weiteren Ausgaben zu nötigen und offenbar soll das auch so bleiben… :happy:
 

matzab83

Moderator
Mitarbeiter
Hilfs-Sheriff
Gamertag (PS4)
matzab1983
Gamertag (XBOX)
matzab83
#7
OK, da geh ich schon soweit mit (und ehrlich gesagt habe ich auch gerade keine Lust, deinen ganzen Post zu zerpflücken. ;) ).

Warum ich nicht an WoW gedacht habe?
Wahrscheinlich klassische Verdrängung.
Oder aber, da ich mit diesem Spiel und anderen nicht wirklich in Berührung gekommen bin.

Aber stimmt, da war ja was.
Die legendäre Pferderüstung, die die Büchse der Pandora geöffnet hat...

Aber mal kurz zurück zu GTA:

Ich habe das vielleicht doof ausgedrückt...
GTA hat mit seinen Superlativen (bestes..., meistes..., Blahblahblaj...) einfach gezeigt, dass diese Art der Spiele salonfähig sind. Und auf diesen Zug wollten eben viele aufspringen.
Ich sehe es so, dass ich bei RDR2 nicht skeptisch sein muss, wenn sich RS in diesem Konzept treu bleiben würde...
SinglePlayer-DLC's dürfen sie aber dennoch bringen. ;)
 
Top