Autor fordert 14 Millionen Euro von CD Projekt Red

#1
Wie der Titel schon sagt fordert Andrzej Sapkowski der Autor der Witcher-Romane mehr Geld:

Das polnische Entwicklerstudio CD Projekt Red sieht sich mit einer hohen Forderung konfrontiert: Der Schriftsteller Andrzej Sapkowski will rund 14 Millionen Euro für die Verwendung seines Werks The Witcher - das derzeit verfilmt wird.


Umgerechnet rund 14 Millionen Euro fordert der polnische Schriftsteller Andrzej Sapkowski von CD Projekt für die Verwendung von The Witcher, einer von ihm geschaffenen Romanserie. Das ebenfalls aus Polen stammende Entwicklerstudio hat das Schreiben von den Anwälten des Autors am 2. Oktober 2018 auf seiner Webseite veröffentlicht - nicht um sich darüber zu empören, sondern weil es aus rechtlichen Gründen zur Information seiner Anteilseigner verpflichtet ist.

Das Unternehmen hält die Forderungen für unbegründet, und zwar sowohl "in Bezug auf ihre Ursache sowie den genannten Betrag". Man habe die Rechte für The Witcher rechtmäßig lizenziert und bezahlt. In früheren Interviews hat Sapkowski gesagt, dass er und CD Projekt sich bei dem Lizenzgeschäft auf einen festen Betrag geeinigt hätten - das sei ihm sicherer vorgekommen als eine prozentuale Beteiligung am Umsatz. In der Fachpresse wird gelegentlich ein tatsächlich auffallend niedriger Betrag von 8.000 US-Dollar genannt - bestätigt wurde das aber nie, soweit bekannt.

Unklar ist, ob und in welchem Ausmaß Andrzej Sapkowski eine Beteiligung an der Serie auf Basis von The Witcher erhält, die derzeit im Auftrag von Netflix entsteht. Falls der Autor mitverdient - was sehr wahrscheinlich ist - dürfte das zwar kaum die Größenordnung von 14 Millionen Euro erreichen, aber trotzdem ein stolzes Sümmchen sein.


Der Autor ist ganz offiziell ein Kreativberater für die Serie, in der Henry Cavill (Superman, Mission Impossible Fallout) die Hauptfigur des Geralt von Riva gibt. Auch Figuren wie Yennefer und Ciri sollen zu sehen sein, Informationen über die Schauspieler liegen noch nicht vor. Nach aktuellem Stand werden die acht Episoden der ersten Staffel im Jahr 2020 auf Netflix zu sehen sein, möglicherweise sogar früher.

https://www.golem.de/news/the-witch...-euro-von-cd-projekt-red-1810-136962.amp.html





Wie steht ihr dazu? Eine einmalige Abfindung ist wahrscheinlich nicht der optimale Weg.
Ich würde in solch einem Fall zu einer Beteiligung und zwar mind. 2 % tendieren.
Wenns nix wird kanns einem egal sein.

Auf der anderen Seite war es ja eine Win-Win-Situation. Ohne die Witcher-Spiele hätte er wahrscheinlich in vielen Ländern nicht halb so viele Bücher verkauft und jetzt auch noch die Anteile an der Witcher-Serie ...

Ich kann ihn trotzdem gut verstehen falls er wirklich nur einmalig 8.000 EUR bekommen hat. Das wäre Angesichts der verkauften Spiele schon sehr wenig, für dass das er die komplette Vorlage geliefert hat.
 

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#2
Hm... ich finde den Weg etwas krass, wenn es sich direkt so zugetragen haben sollte und er gleich mit Schreiben der Anwälte an das Studio gegangen ist...

Habe ja eine Menge Interviews gelesen und eigentlich wirkte Sapkowski so als wäre er ganz dicke mit den Jungs und Mädels von CPR und mächtig stolz drauf, was sie mit Witcher 3 draus gemacht haben (aber auch vorher schon) ...

Klingt natürlich einerseits nach plötzlicher Gier aufgrund des riesigen Erfolgs für CDP - andererseits irgendwie verständlich, wenn sie für die Lizenzen (für Witcher 1 - 3 ? ) nur 8.000 Dollar gezahlt haben sollten, dass wäre wirklich unverschämt wenig aus meiner Sicht :happy:

Na ich hoffe das geht soweit friedlich zwischen Studio und Autor aus, denn wir würden ja gerne irgendwann noch gerne ein weiteres Spiel im Witcher Universum erleben :happy:
 

matzab83

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matzab83
#3
Interessant ist, was Sapkowski teilweise vorher in Interviews von sich gegeben hat.
Es klang... verbittert.

Gerade diesen Absatz finde ich interessant:

Rückblickend betrachtet, meinte Sapkowski, war es ziemlich dumm, die gesamten Rechte auf einen Schlag abgetreten zu haben.
CD Projekt Red hatte ihm sogar eine prozentuale Gewinnbeteiligung angeboten, die lehnte er aber ab, weil er das Geld lieber auf einen Schlag haben wollte.


Im Nachhinein meinte er:
"Ich war dumm genug, alles in ihrer Hand [CD Projekt Red] zu lassen, da ich nicht an ihren Erfolg geglaubt hatte.
Aber wer hätte diesen Erfolg vorhersehen können? Ich nicht."


Außerdem sei es schon so weit gekommen, dass die ausländischen (vor allem englischen) Versionen seiner Witcher-Bücher mit neuen Umschlagrückseiten und Artworks versehen wurden, die besser zur Spielreihe passen würden.
 
#4
Was ich etwas kurios finde ist... laut Berichten habe er damals tatsächlich die potentielle Gewinnbeteiligung abgelehnt, da er meinte, dass CD Projekt damit "eh nichts" verdienen wird... dumme Annahme.... aber hätte er da nicht schon beim sehr gutem, damaligen Hit vom ersten Witcher schon bereifen müssen, dass dies ein Fehler war? - Hätte er nicht schon beim echt guten Witcher 2 plötzlich was versuchen sollen zu klären, wenn er damals angeblich nur für den 1. Teil der Serie die Lizenz verkauft?

Warum entwickelt er dann mit dem Team auch noch den dritten Teil und lässt sich öfters besuchen / einladen um beratend zu agieren? Und plötzlich merkt er, dass es ein Fehler war, der ohnehin nur für den ersten Teil angedacht war?

Komisch finde ich das schon irgendwo... zumal seine Bücher doch unter Genre-Fans eine erfolgreiche Sache zu sein scheinen... da wundert es mich eh, dass er sich mit angeblich 8.000 Dollar zufrieden gab...
 
#5
Tja,Dumm gelaufen.
Was regt der Kerl sich denn jetzt so auf?
Der hat sich damals dazu entschieden das Angebot anzunehmen also soll er auch damit Leben.
Klar wäre das echt wenig wenn die für die Rechte nur 8000 bezahlt haben aber ist ja nicht so das er nicht hätte mehr kriegen können.Wollt der ja nicht.Selber Schuld.
Aber jetzt mit Anwälten dahin zu latschen ist echt ein Witz.
Das ist wie bei Sportlern mittlerweile...
Unterschreiben einen 5 Jahresvertrag für Summe X,wollen aber nach 2 Jahren einen neuen Vertag weil ja ein anderer Spieler 5 euro mehr verdient:shriek:
 
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wolverine74
#6
Tja, die Hauptdarsteller der Ori-Trilogie (DER Ori-Trilogie, also Star Wars) wurden wegen relativ geringen Gagen mit einer 2% Gewinnbeteiligung ausgestattet... die leben heute noch davon in Saus und Braus...
 
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jack305able
#7
Eben. Pech gehabt. Das ist wie bei Walter White aus BB. Der wurde auch mit paar tausend Dollar abgespeist, obwohl er jetzt millionen haben könnte. Aber da gibts auch reale Beispiele wo Leute ihre Anteile für ein paar Tausender verkauft haben und anschließend waren sie Millionen wert... So ist das Leben. Nennt man unternehmerisches Risiko.

Genauso wie der Typ der sich mal ne Pizza mit Bitcoins gekauft hat. ein paar Jahre später wäre die Pizza soviel wie ein Ferrari wert gewesen

Edit:
Tja, die Hauptdarsteller der Ori-Trilogie (DER Ori-Trilogie, also Star Wars) wurden wegen relativ geringen Gagen mit einer 2% Gewinnbeteiligung ausgestattet... die leben heute noch davon in Saus und Braus...
Frag nicht was die Darsteller von "Friends" heute noch an Geld für die serie bekommen
 
#8
Google bot man damals auch nur 700.000 Dollar an um die Suchmaschine ab zu kaufen... für 1.000.000 hätten es die beiden Erfinder sogar getan, doch das wollte keiner für eine Suchmaschine abdrücken... wäre auch beinahe so richtig dumm gelaufen, jedoch in viel größerem Ausmaß :D
 

matzab83

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matzab83
#9
Eben das:

Er hat ja in dem von mir zitierten Interview selbst eingesehen, der ER den Fehler gemacht hat.
Also warum jetzt?

Meine Vermutung:
- Ein findiger Anwalt mit Ahnung vom polnischen Recht hat ihn kontaktiert. Und
- der Netflix-Deal bringt wahrscheinlich genug Geld, um es auf einen Versuch ankommen zu lassen.

Rein menschlich, kann ich es verstehen.
Aber es ist kein feiner Charakterzug...
 
#10
Ich dachte er hat die Rechte bereits vor dem ersten Teil komplett abgetreten.
Sonst wären die Beteiligungen für Teil 2 und 3 bestimmt höher ausgefallen.
Ich kann beide Seiten verstehen. Aber falls das stimmen sollte das er so wenig
bekommen hat, sollte CD-Projekt-Red alleine aus Anstand und weil sie ja auch Fans
sind mehr abdrücken. Das ist halt irgendwie troztdem Ausbeutung des geistigen Urhebers.

Aber gut die Bücher verkaufen sich bestimmt durch die Spielereihe doppelt bis dreimal so gut.
 

matzab83

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#11
Das Problem ist:
Er hat mit keinem Erfolg gerechnet. Mit keinem zweiten oder gar dritten Teil.

Er hat alle Rechte abgetreten.
War das vernünftig?
Ganz sicherlich nicht.

Und gerade gemessen an dem, was er freiwillig ausgeschlagen hat, sind die im Raum stehenden 8.000 $ ein Witz.
Aber selbst als Fans ist man bei CD: PR nicht in der Pflicht. Zumindest nicht moralisch. Aber man könnte.

Was nun dieses ominöse polnische Gesetz anbelangt:
Das müssen die Gerichte entscheiden.
Oder eine außergerichtliche Einigung.

Aber gut die Bücher verkaufen sich bestimmt durch die Spielereihe doppelt bis dreimal so gut.
Und das passt ihm auch nicht:

Außerdem sei es schon so weit gekommen, dass die ausländischen (vor allem englischen) Versionen seiner Witcher-Bücher mit neuen Umschlagrückseiten und Artworks versehen wurden, die besser zur Spielreihe passen würden.
So wie ich das verstanden hab stört ihn einfach, dass er teilweise nicht mehr als der Erfinder dieser Welt angesehen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
#12
Das ist halt irgendwie troztdem Ausbeutung des geistigen Urhebers.
Finde ich nicht. Die haben ihn bezahlt zwar "wenig"aber anscheinend genug damit der Kerl ja sagt.
Glaub nicht das die den gezwungen haben das zu Unterschrieben.
Wie gesagt der Kerl hatte die Chance mehr zu kriegen.Gewinnbeteiligung und so.
Wollt der nicht,also Pech.
Selbst wenn The Witcher kein Erfolg geworden wäre,wären bestimmt mehr als 8000 Dollar,Euro oder was auch immer bei rum gekommen.
Der Kerl hat einfach ein Scheiss Entscheidung getroffen.
Dumm gelaufen aber ist halt so.
Deal with it.....
 

matzab83

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matzab83
#13
Egal wie man es nimmt:
Er war dumm und hat dies auch in anderen Interviews zugegeben...

Nur mal so als Gegenbeispiel:
Man geht auf den Flohmarkt und kauft eine Kiste mit Kram für 10 €.
Bei der Durchsicht der Kiste findet man eine Rarität, die zum Beispiel 5.000 € wert ist.
Ist man dann in der Pflicht mit dem Voreigentümer zu teilen? Obwohl der nur 10 € dafür haben wollte?
Ich glaube nicht...
 
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wolverine74
#14
Wird es immer wieder geben. Monty Norman -seines Zeichens Komponist des James Bond-Themes- hat für sein Stück 500$ kassiert. So what? Schlechte Entscheidung... und hätte ich mich mehr mit Urheberrechten beschäftigt, wäre ich Harry-Potter-Milliardär und nicht die JKR... figgä!
 
#15
Sind wir uns einfach mal alle einig, dass die Entscheidung dumm war... aber so "großzügig" wie CD Projekt Red eigentlich zumindest in der Öffentlichkeit rüber kommt und gerade damit die Herzen der Spieler für sich gewinnen konnte, wäre es eigentlich nur ein kleiner Zug, dennoch im Nachhinein sowas raus zu hauen wie:

"Hey, dass mit den 8.000 Dollarn war doof oder? Hier hast du ein paar Millionen oder bekommst lieber doch Anteile daran, wie klingt das?"

Hätten die vielleicht auch machen können / sollen bevor er sich so richtig mies mit der Entscheidung fühlte... vielleicht lief aber auch alles etwas anders als die "Fakten" die wir jetzt vorgeworfen bekommen, weil es liest sich dennoch etwas sehr eigenartig und vorher las sich alles zwischen Autor und CPR eher so richtig harmonisch...

Irgendwie wird auch sicher vorher sicher was gelaufen sein, dass er zumindest versuchte an den alten vorgeschlagenen Deal zu appellieren oder etwas mehr zu bekommen... sollte das nicht passiert sein, ist das plötzliche Anrücken mit Anwälten sicher auch nicht die schönste Art um das harmonisch zu klären :happy:
 
#17
Gute Frage... da kenne ich mich auch nicht aus... hätte jetzt gesagt, so wie es eben vereinbart wurde oder? Wenn er nicht explizit gesagt hatte, für dieses eine Spiel (also Witcher 1) sondern eher, ihr dürft die Inhalte meiner Werke gerne umsetzen wie ich möchtet, macht was ihr wollt... dann hat er wohl schlechte Karten :D - Aber dazu sind ja nun auch die Anwälte da um das zu klären :D

Hoffentlich geht es für beide Seiten gut aus und nimmt ein friedliches Ende, aber ich befürchte eher nicht :(
 
#18
Wenn es ums Geld geht bleibt es eigentlich selten friedlich.
Ich würde nur an dem seiner Stelle gucken das dass kein minus Geschäft wird.
So Anwälte kosten ganz schon was und wenn am Ende nix bei rumkommt wollen die trotzdem ihr Geld.:money:
 
#19
Naja, so ganz arm wie eine Kirchenmaus dürfte er vorher auch nicht gewesen sein... wobei... wenn er sich bei seinem Verlag auch schon so clever angestellt hatte vielleicht schon :D
 
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